IMHO :-) Lifestyle 
 
Joint in der Soße  
Es war ein langer Marsch von der legendären
Kommune 1 bis zur gemeinschaftlichen Küchenbenut-
zung von Kanzler und Ex-Kanzler. Mit der Gründung
von Deutschlands zur Zeit bekanntester WG ist nun
auch die CDU in der Republik der 68er angekommen.
so repressivem Kram an. Das
kann ja heiter werden!"

Vor allem die kleinen, prakti-
schen Dinge sind es, die Kohl
nach kurzer Eingewöhnungszeit
begeistern: Vor einigen Wochen
ging sein Eierschneider kaputt.
Daß er nun den von seinem Neo-
Kommunarden Schröder in die
Gemeinschaftsküche eingebrach-
ten Eierschneider mitbenutzen
darf, findet der CDU-Mann "richtig
knorke". Zu einem juvenilen "geil"
oder wenigstens "cool", das
Schröder in vertraulicher Küchen-
atmosphäre gelegentlich entfährt,
vermag er sich allerdings noch
nicht durchzuringen.

Mittlerweile jedoch kam es zu er-
sten Unstimmigkeiten: Mal mäkel-

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te der Alte, daß das Nutella-Mes-
ser nicht richtig abgewischt sei;

telefonliste

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mal mokierte sich der Neue über
eine Bananenschale, die noch
vom Vortag auf dem Tisch lag.
Dann wieder beschwerte sich der
Konservative über den seiner Mei-
nung nach zu teuren Ketchup, den
Schröder vom Einkauf mitgebracht
hatte: "Bei Aldi ist der um zwei
Mark billiger! Da kann man mal
wieder sehen, ihr Sozen könnt
einfach nicht mit Geld umgehen!"

Schlimmer aber noch findet
Kohl, daß Schröder ständig ver-
gißt, die Einheiten in die Telefon-
liste einzutragen: "Soll ich das viel-
leicht mitbezahlen, wenn der Herr
stundenlang mit dem chinesischen
Ministerpräsidenten telefoniert?
Oder mit Billi-Boy, mit Boris, Jac-
ques, Tony und wie sie alle heis-
sen? Dabei waren das alles mal

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meine Freunde..." Und seine Stim-
me geht in ein leises Schluchzen
über.

Da der Altkanzler beruflich nicht
mehr ausgelastet ist, pflegt er in
der WG-Küche oft bis spät in die
Nacht lautstarke Saumagen-Partys
zu feiern. Bei einer dieser Spon-
tanfeten spendierte er neulich eine
Kiste Wodka, das Letzte, was von
seiner Männerfreundschaft mit
Boris Jelzin übriggeblieben war.
Der ehemalige Finanzminister saß
hoch oben auf dem Küchen-
schrank, hielt sich eine Flaschen-
bürste über die Augen und lallte:
"Guckt mal, ich seh aus wie Theo
Waigel: Die Nettokreditaufnahme
geht mir von jetzt an sooo am
Arsch vorbei... rülps!"

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Gerade wollte Rita Süssmuth ant-
worten: "Aber du bist doch Theo
Waigel!" als plötzlich ein zornesro-
ter Gerhard Schröder in der Tür
des angrenzenden Arbeitszim-
mers stand und brüllte: "Kann man
hier vielleicht auch mal in Ruhe
Deutschland regieren? Das ist ja
ätzend!"

Wie aus für gewöhnlich gutunter-
richteten Kreisen verlautet, fiel Nor-
bert Blüm vor Schreck der Joint in
die Soße, und nachdem die Tür
mit einem Knall zugeschlagen war,
hörte die erstarrte Partygemeinde
dahinter den SPD-Kanzler wüten:
"Morgen dann bis mittags pennen
- und wenn's ans Brötchenholen
geht, kriegt er seinen fetten Arsch
wieder nicht hoch!"

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So scheint dieses historisch ein-
malige Wohnprojekt schon nach
wenigen Wochen vor dem Aus zu
stehen. Schade eigentlich.

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satireinhals  Satireinhals

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Da der baldige Umzug nach Ber-
lin ansteht, zeigt sich der Wahlge-
winner Gerhard Schröder großzü-
gig. Für eine kleine Mietbeteili-
gung von monatlich 2600 Mark läßt
er Kohl im Kanzlerbungalow woh-
nen bleiben. Schröder bean-
sprucht nur das Arbeitszimmer und
die repräsentativen Räume. Privat
quartiert er sich bis zum Wechsel
nach Berlin bei seiner Oma in der
Bonner Bahnhofsstraße ein.

Das eigentlich Besondere an
dieser Konstellation aber ist die
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gemeinsame Benutzung der Kü-
che. Schon begannen die "siame-
sischen Kohlschröder-Zwillinge"
(Bonner Insiderspott) unter fach-
kundiger Anleitung des aus seiner
Studienzeit WG-erfahrenen Schrö-
der mit der Aufstellung von Ein-
kaufs- und Abwaschlisten. Eine
Prozedur die den konservativen
Altkanzler verblüffte: "Ich dachte,
wenn ich in 'ner WG wohne, dann
kann ich mal so richtig den Sau-
magen rauslassen... Aber statt-
dessen fängt der Gerd gleich mit
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