Gleich
in der zweiten IMHO :-) -Folge landeten wir
mit der Satire über die Extremsportart
"Doorframesqueezing" (DFS), bei der man sich
die
Finger im Türrahmen quetscht, einen riesigen Hit.
Hier der Report von der Entstehung des zweiten Teils:
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die erste Satire über
DFS durch,
um sich in die Syntax einzufühlen.
Sie wühlte sich durch Berge der
damals gemachten Rohfassungen
und alle Fotos. "Ich brauchte un-
gefähr einen Monat für das ganze
Material. Bei Henning muß immer
alles perfekt sein. Darum achtete
ich darauf, daß ich die ganze Zeit
von ihm Feedback bekam. Das ist
keine spezielle Zwiebacksorte,
sondern es bedeutet in unserem
Business soviel wie 'Rückmel-
dung'. Wir Kreativen sprechen nun
einmal so."Dann schickte
Bettina Henning
die ersten tausend Seiten Entwurf.
"Ich hatte die Idee, daß als Pointe
ein hustender Bronchosaurus auf
den Daumen treten sollte. Dies
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wäre ein ironischer
Seitenhieb auf
die Raucher gewesen. Außerdem
kommen Saurier immer an. Im Ge-
gensatz zu Weihnachtspäckchen." Henning
erzählt: "Ich war von
dieser Idee sehr fasziniert. Ich sah
eine solche Pointe förmlich vor
mir: knapp und zielsicher mit höch-
stens zehn Worten formuliert. Doch
gleichzeitig erkannte ich, daß eine
Pointe über Saurier mit unseren
Textprogrammen nicht zu bewälti-
gen war! Wie solten wir alle hun-
derttausend Adjektive, die mit
Sauriern zu tun haben, und alle
sich daraus ergebenden Kombina-
tionsmöglichkeiten mit unseren
Programmen erfassen? Es war
klar, daß dies unser bescheidenes
Budget sprengen würde!"
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Entwurf des Bronchosaurus:
Saurier kommen immer anxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
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Damit befand
sich die Redaktion
in einer Sackgasse. Niemand trau-
te sich mehr zu, das ehrgeizige
Projekt DFSII weiterzuführen. Wie
immer in solch verzweifelten Situa-
tionen half der Zufall. Ferdinand er-
innert sich: "In meiner Stammknei-
pe, da war dieser Typ, der immer
einen Duden mit sich herum-
schleppte. Ich mochte ihn auf An-
hieb. Ich hatte gehört, daß er sich
mit Präpositionen und dem ganzen
Zeug auskannte."Wir luden ihn
zu einem Vorge-
spräch in die Redaktion ein, und er
schlug vor, die Geschichte als
"Scannerdeckelsqueezing" iro-
nisch zu brechen und sie in der Ru-
brik "Auf den Scanner gefallen" un-
terzubringen. Henning war begei-
stert: "Ich wußte intuitiv, daß es
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funktionierte. Wir
baten Kurt Axe,
sich den Daumen unter dem Scan-
nerdeckel zu quetschen. So konn-
ten wir auch gleich den Running-
Gag, daß sich Kurt in jeder Aus-
gabe verletzt, unterbringen."Daraus ergab
sich ein neues
Problem: Kurts Daumen sieht nicht
aus wie Kurts Daumen, weil er
nicht kurz sondern ziemlich lang
ist. "Vielleicht kann Ferdinand den
Daumen dübeln", sagte Bettina.
Das bedeutet in unserem Busi-
ness, daß Ferdinand so tun sollte,
als hätte er Kurts Daumen. Wir
Kreativen sprechen nun einmal so.
Zu
guter Letzt mußten wir noch
einen Übergang zu den Softsport-
arten schaffen, mit denen wir die
Satire beenden wollten. Enrico er-
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innert sich:
"Unseres Wissens war
so etwas noch nie im Internet ver-
sucht worden. Wir betraten also
völliges Neuland." Da unser Bud-
get schon um das Doppelte, also
mehr als zwei Mark, überzogen
war, entschied Henning, es mit
virtuellen Konjunktionen zu probie-
ren. Wir nutzten dazu ein neuarti-
ges Programm aus Amerika und
waren begeistert: Die virtuellen
Konjunktionen sind von echten
wirklich kaum noch zu unterschei-
next
Satireinhalsxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
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Kurz nach
Erscheinen der vier-
ten IMHO :-) -Folge sahen wir in
der Auswertung unserer Logfiles,
daß die DFS-Seite noch immer
Tausende von Usern anlockte. Da-
bei war sie offiziell gar nicht mehr
zu ereichen. Sie lag nur noch auf
dem Server, und offenbar hatten
viele User die URL gebookmarkt.
Mit dem gequetschten Daumen
hatten wir einen Nerv getroffen.Als wir dies
erkannten, war klar,
daß es eine Fortsetzung geben
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mußte. Und diese
mußte nicht nur
besser werden, sondern auch oh-
ne Herzschmerz und dafür mit
ganz viel Schmerzscherz. Es muß-
te eine Satire der Superlative wer-
den, mit noch größeren und angst-
einflößenderereren Türen - und vor
allem: mit noch viel, viel mehr
Türen! Mit Haustüren, Autotüren,
Ofentüren und langen Overtüren!Inzwischen war
es Mai, und Bet-
tina begann mit einem ersten Ent-
wurf. Wieder und wieder las sie
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