brisante themen, reisserisch aufgemacht: ein ganz lieber

IMHO :-)	Diplomatie

Ein ganz Lieber
IMHO :-) -Auslandskorrespondent Enrico Scottini über Außenminister Joschka Fischers spektakulären Besuch in Washington
Mit jungenhaftem Lächeln kommt der deutsche Außenminister die Gangway herunter, seiner ameri- kanischen Amtskollegin Madeleine Allbright entgagen. Fischer weiß, daß seine Auftritte in den Vereinig- ten Staaten von verhaltenem Miß- trauen begleitet werden. Erst jüngst entstanden neue Irrita- tionen als ein amerikanischer Aus- senamtsmitarbeiter kolportierte, Fischer sei vor Jahren hessischer "Umwälzminister" gewesen, was in der "Washington Post" dann fälschlich mit "Minister for Revolu- tion" übersetzt wurde. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx	Es scheint jedoch kaum ange- bracht, sich über die "Washington Post" zu mokieren, denn auch uns selbst ist gleich im ersten Satz die- ser Reportage ein Schreibfehler unterlaufen. Richtig muß es dort heißen: "... seiner amerikanischen Amtskollegin Madeleine Allbright entgegen." Dieser Fehler ist uns offenbar beim Korrekturlesen ent- gagen. Joschka Fischer weiß, daß er seinen ganzen Charme in die Waagschale werfen muß. Noch vor kurzem hätte er auch viel Körper- gewicht dazuwerfen können, aber xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


dies ist bei fettzehrenden Mara- thonläufen auf der Strecke geblie- ben. Genau wie die orthographi- schen Fähigkeiten unserer Redak- teure. Bei deren horrenden Gan- gen kann man doch wohl erwarten, daß sie die Peinlichkeit unterlas- sen, einen gerade verbesserten Fehler an anderer Stelle zu wieder- holen! Statt "... beim Korrekturle- sen entgagen" muß es natürlich richtig heißen: "... beim Korrektur- lesen entgegen." Sicher, Fischer ist in seinem Amt noch ein Neuling, und leichte Unsi- cherheiten auf diplomatischem Parkett werden ihm daher verzie- hen. Befremden löste aber aus, daß er beim abendlichen Staats- bankett im Weißen Haus nach acht Gläsern Kentucky-Bourbon der xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx	amerikanischen Außenministerin um den Hals fiel und sabbernd Fischer in Washington: Die Gagway herunter xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx	lallte: "Na, Hundeleine, are you all bright?" Noch größeres Befrem- den löst es allerdings beim IMHO :-) -Leser aus, daß selbst in den verbesserten Verbesserungen Fehler auftauchen. So ist statt von "horrenden Ga- gen" fälschlich von "horrenden Gangen" die Rede, und wenn auch am Anfang "entgagen" mit "entge- gen" verbessert werden muß, denn hier kommt der Minister entgegen- gegangen, kann später "entgagen" nicht mehr mit "entgegen" sondern muß mit "entgangen" vebessert werden, da der Minister hier nicht mehr die Gagway entgagengegen- gen bzw. richtig: die Gangway (denn diese hat nichts zu tun mit Gag oder gar gaga) entgegenge- gangen kommt. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx	Die CDU-Oppostion im Bundes- tag hat bereits angekündigt gleich nach Joschka Fischers Rückkehr aus Amerika einen Untersuchungs- ausschuß zu beantragen. Dieser soll Gerüchten nachgehen, Fischer wäre nach Ende des Staatsban- ketts noch auf der Zufahrt zum Weißen Haus herumgetorkelt, hät- te Pflastersteine herausgerissen und dabei kubanische Revolutions- lieder gegrölt. Der Hauptsponsor der Grünen, Pedigree Pal, scheint aber weiter- hin zu Fischer zu stehen. Die Fir- ma betonte die Untadeligkeit von Fischers Charakter und ließ durch einen grauhaarigen, gütig drein- blickenden Firmensprecher im Fernsehen verkünden: "Der Joschi ist ein ganz Lieber!" xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx	weiter Satireinhals

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