IMHO :-)  

Exquisite Speisen

Nach der Entfernung der vergammelten Schokoriegel aus sämtlichen Schreibtischschubladen, wähnte sich die IMHO :-)-Redaktion in trügerischer Sicherheit. Doch die wahre Gefahr lauerte im Kühlschrank.

Wie allgemein in Haushalten üblich, wird auch in unserer Redaktion der Scanner als Teller zweckentfremdet, wenn gerade kein anderes Geschirr zur Hand ist. Wie uns Sven Badematte, Vorsitzender des Dortmunder Geschirrspülmaschinenclubs (IMHO :-) berichtete über ihn) mitteilte, haben sich die Hersteller von Geschirrspülautomaten leider noch nicht auf diesen neuen Trend eingestellt.

Bei einem der letzten Redaktionsgelage scannten wir dadurch zufällig untenstehendes Bild. Und erschraken! Die zwei Ketchupkleckse, welche aus zwei verschiedenen Ketchupflaschen von Thomy(!) stammten, wiesen deutlich

sichtbare Unterschiede auf. Während der eine Klecks im jungfäulichen Ketchuprot erstrahlte, zeigte der andere verdächtige Verunreinigungen.

Schreckensbleich erinnerten wir uns daran, daß in jüngster Vergangenheit der Thomy-Konzern von verbrecherischen Erpressern mit der Vergiftung seiner Produkte bedroht worden war. Und mit einem Mal drang die Wirklichkeit, die sich sonst nur in den Medien abspielte, so fern als wäre sie auf einem anderen Planeten, auf grausame Weise in die kleine heile Welt unserer Redaktion!

speisen
In unserer Redaktion, der doch sonst zu allen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen eine scharfzüngige, mitunter sarkastische Pointe einfällt, herrschte angesichts dieses ungeheuerlichen Vorfalls Betroffenheit und Ratlosigkeit. Wie konnte es nur sein, daß es so geldgierige Menschen gibt, daß sie selbst vor der Vergiftung ihrer Mitmenschen nicht zurückschrecken?

Kann man sich in unserer zivilisierten Gesellschaft verrohte Individuen vorstellen, die so unbedingt viel, viel, viel, viel, viel Geld haben wollen? fragten wir uns bestürzt. Nur um nutzlose Dinge zu kaufen, wie protzige Autos und Stilmöbel, welche sie dann als "Ambiente" bezeichnen können? Nutzlose riesige Villen, aus deren Leere sie dann entfliehen, auf ebenso nutzlose Reisen an weiße Strände, um unter Palmen an exotischen Drinks zu nippen und der Melodie der Brandung zu lauschen?

All diese verbrecherischen, niederträchtigen Taten, nur um sich in edle Stoffe und Geschmeide zu hüllen, sich an exquisiten Speisen zu laben und auf nicht endenwollenden Festen sich taumelnd dem Rausch der Sinne und der Wollust hinzugeben? Bei zärtlicher Musik sich zu lieben, inmitten hoher Stauden von Bananen und seidener Topflappen?

Entschuldigung... das mit den Topflappen war wohl doch etwas zu drastisch...

Ich höre auch gerade, wir müssen an dieser Stelle unterbrechen, denn in der Redaktionsküche hat es einen Unfall gegeben: Kurt ist ein Zwieback im Mund explodiert...

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