IMHO :-) | Sozialforschung |
Milde Worte | |||||||||
Weihnachten
schmerzt der Anblick zerlumpter Penner die geschäftigen Passanten besonders. Mancher denkt mißgünstig: "Ach, wie gern würde ich auch sorglos mit einer Rotweinpulle in einem Hauseingang liegen!" Eine Glosse aus der Gosse von Bettina Trulk |
"Der
ehrliche Geschmack billigen Fusels, der authentische Druck harten Straßenpflasters im Rük- ken", schwärmt ein Frankfurter De- rivatehändler, während in seinem Armani-Jackett gleichzeitig zwei Handys und ein Pager loszirpen, "und Freizeit! Unendlich viel Frei- zeit!" Helmut Helm,
Präsident des Ver- |
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bende Pennerkarriere
vor etwa zwei Jahren begann. "Vom Millio- när zum Tellerwäscher, das ist auch in Deutschland möglich. Daß ich es aber sogar bis zum Penner schaffen würde, hätte ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt." Dietmar
"Dnialk", wie ihn seine xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
schen Zierfische und
seinen Pri- vatjet und schließlich sogar seine bürgerliche Existenz. Der
beispiellose bescheidene Und um
die Not dort, wo sie am xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
eine Organisation
gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gerade auch in dieser Zeit in die Fünf-Sterne-Restaurants zu gehen und dort aus Mülleimern gesam- melte, verschimmelte Brotreste zu verteilen. Dabei wird
auch der IMHO :-) -Re- xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
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Schon im Sommer
hatte FDP- Vordenker Hubert Hut eindringlich gewarnt, Deutschland entwickele sich zunehmend zu einer Mißgunst- gesellschaft und das wichtigste Anzeichen dafür sei die dramati- sche Zunahme des Sozialneids. "Wenn Menschen wieder begin- nen, anderen Menschen das müh- sam Erreichte zu neiden, so droht unserer Gesellschaft eine tiefe Spaltung!" sagte er anläßlich der Frankfurter Stadtstreichermesse in seiner Laudatio auf Wolf Wollmütz, den Erfinder der Isomatte. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
Daß diese
Warnung durchaus berechtigt ist, kann man seit etwa sechs Monaten zum Beispiel im vornehmen Hamburger Vorort Blankenese oder im Münchener Schickeriaviertel Schwabing beob- achten. Immer häufiger trifft man dort in den Straßencafes auf Yup- pies, die traurig an ihrem Chablis nippen, und sich wegsehnen aus ihren Lofts und Vorstandsetagen, weg auch von Golfplätzen und Mo- toryachten, hin zur Romantik der Straße. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx |
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