IMHO :-)  

Virtueller Mantel

Bettina Trulk über den genialen Wissenschaftler Wasa Mjölk, der als erster das Phänomen des schrumpelnden Nordens entdeckte

Viele Jahre lang hatte sich der
norwegische Richtungsforscher
Wasa Mjölk ausschließlich der
Frage nach dem "Wohin?" ge-
widmet und sich damit an einer
Debatte beteiligt, die nur in ein-
geweihten Wissenschaftszirkeln
von Belang zu sein scheint. Doch
dann war er im Frühjahr 1994 bei
Recherchen über den deutschen
Richtungsforscher Oliver Imhoff auf
das damals noch IMHO :-) ge-
nannte SatireWeb gestoßen, und
dieser Zufall sollte sein Leben von
Grund auf ändern.

"Nur so zum Spaß", wie der
Sohn eines Heringsfischers ver-

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sichert, habe er die im "aktuellen
Tortendiagramm" gebrachte Sati-
re über die angebliche demokrati-
sche Struktur der Himmelsrichtun-
gen (s. Abb. rechts) überprüft und
dabei Erschreckendes zutage ge-
fördert: Der Anteil des Nordens an
den Himmelsrichtungen beträgt nur
noch knapp über 24%! Als er da-
raufhin alte Aufzeichnungen stu-
dierte, stellte der junge Wissen-
schaftler fest, daß diese Abnahme
bereits 1983 begonnen hatte und
sich seitdem bis heute kontinuier-
lich fortsetzt.

Wenn auch die Grenzen gerade
zwischen Nord und Ost je nach

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seismischen und thermischen
Bedingungen gelegentlich ver-
schwimmen, so war der Trend
doch eindeutig! Aber schlimmer
noch war eine weitere Entdek-
kung, die der, in zweiter Ehe mit
einer schwedischen Eiskunstläu-
ferin verheiratete, Mjölk machte:
Die Abnahme des Nordens wird
nicht durch die Zunahme einer
anderen Himmelsrichtung kom-
pensiert, sodaß alle Himmels-
richtungen zusammen nur noch
etwa 99% betragen!

Sollte diese Entwicklung an-
halten und, wie es sich bereits an-
zudeuten scheint, auch auf Osten,
Westen und Süden übergreifen, so
prohezeit der norwegische Lieb-
haber alter Hollywood-Schmacht-
fetzen, daß schon im Jahr 2050

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die Summe aller Himmelsrich-
tungen nur noch höchstens 60%
betragen wird!

Während die Hersteller von
Globen und Geodreiecken schon
Alarm schlagen, läßt die Riege der
internationalen Umweltpolitiker zu-

verteilung der himmelsrichtungen in prozent

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nächst nur verlautbaren, man wer-
de dieses Umweltproblem "schon
in den Griff kriegen" und verweist
beispielhaft auf ihre unzweifelhaf-
ten Erfolge bei der Bekämpfung
des
Ozonlochs.

Doch handelt es sich überhaupt
um ein Umweltproblem? Der be-
kennende Transvestit Mjölk, der
bereits in der Schule Frontfrau
einer von ihm gegründeten Mäd-
chenband war, bezweifelt dies.
Denn traditionell beansprucht ja
der Nordosten ohnehin einen gros-
sen Teil des Nordens für sich. Und,
wie der Besitzer der weltweit größ-
ten Sammmlung japanischer Gum-
mifische verdeutlicht, der Nord-
osten und der Norden bilden dort
eine Art virtuellen Mantel für die Erde.

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Weitere Studien seien zunächst
unumgänglich, betont der fließend
siebzig Fremdsprachen spre-
chende Sohn einer transsibiri-
schen Eisenbahnschaffnerin, der
schon im zarten Alter von vier
Jahren die Leitung des größten
europäischen Stahlkonzerns
übernahm und diesen dadurch
sanierte, daß er nicht nur sämtli-
che Mitarbeiter entließ sondern
zusätzlich noch hochqualifizierte
Mitarbeiter aus Antimaterie ein-
stellte, die dem Konzern seitdem
jeden Monat umgerechnet mehr
als zwei Milliarden Mark Lohn
aufs Konto einzahlen!

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