IMHO :-) Diplomatie
 

Kartoffelsalat im Gummistiefel

IMHO :-) -Reporter Ferdinand E. Remstall im Gespräch
mit dem amerikanischen Politologen Dick Grayson
über die Zukunft im Verhältnis zwischen der Supermacht
USA und Europa

Ferdinand: Mister Grayson, das Ver-
hältnis zwischen Europa und Amerika
hat sich nach dem Ende des Kosovo-
Krieges...
Grayson: (deutet auf die Banjoli-
narre, die Ferdinand in den Händen
hält)
Entschuldigung, könnten Sie
bitte während unseres Gesprächs
dieses Gedudel unterlassen? Es wirkt
doch sehr störend.
Ferdinand: (verlegen) Tja, hm... Das
geht leider nicht. Unser Chefredakteur
ist der Meinung, daß unsere User, die
ja größtenteils der Spaßgeneration
angehören, sich auf längere politische
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Themen nicht so gut konzentrieren
können und daher mit Hintergrundmu-
sik bei der Stange gehalten werden
müssen. Damm-didamm... humm-
hummhumm...
Grayson: Aber soviel ich weiß,
haben Sie doch ohnehin noch keine
Audio-Dateien auf ihrer Site.
Ferdinand: Dammdada... Deswegen
summe ich ja auch so'n bißchen mit.
Grayson: Das ist doch vollkommen
absurd!
Ferdinand: Vielleicht könnten wir uns
jetzt endlich dem europäisch-ameri-
kanischen Verhältnis zuwenden, an-
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
 
statt über Nebensächlichkeiten zu dis-
kutieren. Immerhin ist das ein sehr
ernstes Thema!
Grayson: Sicherlich. Lassen Sie
mich es so sagen: In der europäisch-
amerikanischen Familie ist Amerika
zweifellos der große Onkel. Man
braucht ihn, aber man nörgelt auch an
ihm herum.
Ferdinand: Und nun - nach Beendi-
gung des Kosovo-Krieges - beginnt
sich der Neffe Europa zu emanzipie-
ren?
Grayson: Genau so ist es! Natürlich
wünscht sich der Onkel, daß sein
Neffe unabhängig wird - schon allein
deswegen, damit er ihn nicht immer
finanziell unterstützen muß. Aber er
betrachtet diesen Ablösungsprozeß
auch mit Mißtrauen.
Ferdinand: Dammdadimm... lalala...
Aber wie weit kann die Unabhängig-
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
dick grayson, politologe (hi harry, gut schaust aus!)
Politologe Grayson:
"Gehirn oder Gallenblase?"
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
keit Europas gehen?
Grayson: Der Neffe hat zwar schon
einen Führerschein, aber wenn er
am Samstagabend wegfahren will,
kommt er noch immer zu seinem
Onkel und fragt: "Kann ich das Auto
haben?"
Ferdinand: Verstehe.
Grayson: Der Onkel wird ihm das
Auto sicher gerne geben, und auch
wenn der Neffe eine Geschlechtsum-
wandlung machen will, wird er ihn da-
bei unterstützen. Aber er kann diese
Operation nicht selbst durchführen,
denn er ist kein ausgebildeter Arzt.
Ferdinand: Verstehe.
Grayson: Der Neffe wiederum hat in
seinem Hinterhof ein paar kleine Ser-
ben und Albaner, die sich um einen
Fußball balgen. Darum wird er versu-
chen, seinen Onkel zu einer Loboto-
mie zu überreden.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Ferdinand: Das ist klar.
Grayson: Doch das Geflecht interna-
tionaler Beziehungen wird immer kom-
plexer. Wer vermag vor der Loboto-
mie mit Sicherheit zu sagen, ob es
sich wirklich um das Gehirn des On-
kels handelt oder nur um die Gallen-
blase, die nach oben verrutscht ist?
Ferdinand: Keine Ahnung.
Grayson: Sehen Sie. Und genau
dieses Problem wird letzten Endes
auch auf alle anderen Neffen und
Nichten zukommen. Jetzt geben Sie
doch endlich dies Ding her! (reißt
Ferdinand die Banjolinarre aus den
Händen)
Bei diesem Gedudel ist es
wirklich unmöglich, ein derartig um-
fassendes Thema ernsthaft zu erörtern.
Ferdinand: Glauben Sie denn - um
im Bild zu bleiben - Amerika möchte
seine wirtschafliche und militärische
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Vormachtstellung in der Welt weiter
festigen?
Grayson: Das verstehe ich jetzt nicht.
Ferdinand: Ich meine, könnte der
Steuerberater des Onkels letztendlich
seine Gummistiefel mit Kartoffelsalat
füllen?
Grayson: Ich fürchte ja.
Ferdinand: Mister Grayson, ich dan-
ke Ihnen für dieses Gespräch


weiter weiter
Satireinhals Satireinhals

ADDIX-logo Unterstützt und gefördert von

ADDIX
Internet Services