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von Lefti
Der Beruf des Humoristen ging, wie wohl nur die wenigsten wissen, ursprünglich aus dem Beruf des Krankengymnasten hervor. Es waren die Krankengymnasten, die zuerst feststellten, daß es zur Stimulation kranker Gesichtsmuskeln häufig ausreicht, dem Patienten kleine, seltsame, meist nicht der Realität entsprechende Geschichten zu erzählen. | Hierauf reagiert der Patient zunächst mit Unverständnis, dann mit Erstaunen und schließlich mit einer Kontraktion der Gesichtsmuskeln, begleitet von stoßweiser Atmung, die hundegebellähnliche Laute erzeugt. Weil die meisten Patienten berichten, daß sie sich nach diesen Grimassen durchaus wohlfühlen, begannen sich einige Krankengymnasten als Humoristen zu spezialisieren. |
Da in einer modernen Dienstleistungsgesellschaft der Bedarf an Humoristen ständig steigt, ist es der Redaktion von IMHO :-) ein Anliegen, die User mit dem Berufsbild des Humoristen vertraut zu machen.
Zum Grundrepertoire jedes Humoristen gehört der Kohl-Witz.
Bei dieser Witzkategorie kann der Zuhörer durch sein Lachen sein
umfassendes politisches Allgemeinwissen demonstrieren.
Außerdem hebt dieser Witz das Selbstbewußtsein des
Witzrezipienten: "Wenn jemand, der so blöd ist,
Bundeskanzler werden kann, könnte vielleicht sogar jemand, der
so blöd ist, wie ich, Bundeskanzler werden!" Tatsächlich
entsteht ja nach einem Kohl-Witz bei 43% der Zuhörer der Wunsch,
Bundeskanzler zu werden.
Etwas schwächer in der Wirkung ist demgegenüber der Broccoli-Witz,
da sich hier der Bezug zum politischen Alltagsgeschehen nicht
sofort aufdrängt. Untersuchungen darüber, wieviele Personen
sich nach einem Broccoli-Witz spontan dazu entschließen,
Gemüsehändler zu werden, liegen bisher nicht vor.
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